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“Z. Tomažin and Flierl bring witnesses and rare witnesses to the edge of the mystical with procedures, when their voices separate from bodies and sound textures begin to influence the materiality of space itself as guests, beautiful formations that change the course of time with their consistency. With procedural construction, they achieve that I no longer perceive sound simply by listening, vibration also becomes a tactile experience that unravels the haptic component of sensation with the skin, this porous and rough membrane of the body, which in micro terms turns into a communication swarm of vibrations, molecules and stimuli. The performers, on the other hand, conveniently transform themselves into material creeping masses that reach beyond the human and thus unravel the web of relations in interdependence with the environment in which the body is inserted as the interface of experience. In this way, they actualize the insights of the emancipated female body from Ladik's heritage and transfer them to the field of modern feminist currents and new materialisms, in which they gain spectral phenomena, materialities, transcending the centrality of the human concept and exploring beyond the anthropocentric view of reality.” 
URBAN BELINA/Neodvisni Art

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at Opening of Steirischer Herbst 2019

"Jule Flierl performed her Dissociation Study (2019), a piss-take on the western tradition involving a marble statue of Ludwig van Beethoven which Flierl mounted to sing an exaggerated rendition of Richard Wagner’s ‘Liebestod’ (from Tristan und Isolde, 1859) whilst pantomiming grotesque faces unrelated to the music’s melodrama." Adam Kleinman/Frieze

„Within this delirious whirlwind, Jule Flierl’s Dissociation Study (2017—2019) stood out by puncturing the Gesamtkunstwerk effect with a ventriloquized rendition of the “Liebestod” from Richard Wagner’s Tristan und Isolde (1865). Singing atop a statue’s shoulders while her facial expressions performed an independent choreography, Flierl induced a canny disjunction between the immersive environment and the viewers’ conscious experience of it.“ Kylie Gilchrist/art-agenda

"At the Extravaganza, Flierl’s reversed enunciations were exchanged for the disconnection of voice and face in her Dissociation Study (2017–19). Allowing the joyful intonation of opera singing to freely float away from its signifying facial gestures, when sounding and gesticulating out of sync, Flierl’s messy make-up appearance marked a possible end of any critical distance from the spectator.“ Frida Sandström/MousseMagazine

„Artist Jule Flierl scrambled up a large bust of Beethoven while singing from Wagner’s Tristan and Isolde, Isolde’s “Liebestod” for the performance “Dissociation Study” (2019). While she sang, her face contorted into exaggerated, operatic shapes, drawing reference to avant-garde dancer Valska Gert — who shocked German audiences with her parodies of canonized public and cultural figures in the 1920s. Flierl dissociated her face from her voice, the makeup melting from her face. The body of the future, according to Flierl, moves in several directions at once.“ Skye Thomas/Hyperallergic
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"As we spoke, Jule Flierl sang Isolde’s “Liebestod” by Wagner and climbed onto a big sculpture of Beethoven plunked in the center of the grand staircase. “Did you kiss it?” I asked her later. “No, no, I drooled on its head,” she assured me." Kristian Vistrup Madsen/artforum

O:R:E::O:F::P:E:A:C:E

„A similar attempt appears in Jule Flierl’s collapsed vocal performance Ore of Peace (2019), interpreting Werner Kunz’s 1972 propaganda poem with the same title, initially written to celebrate East German uranium extraction during the Cold War. Flierl sings her version through sonorous gaps in the text that, when uttered, loop the political intent into an immanent contestation of its logic. Alike Finlay’s concrete poetry, the historically burdened phonetics are reformulated into potent sounds beyond language." ​Frida Sandström/MousseMagazine

:W:i:s:m:u:t: - A : nuclear : choir

Bild
Theater der Zeit, März 2020

i:N:T:E:R:V:I:E:W

German Interview für die "junge bühne" mit Nora Auerbach 2020

German/English Subtitles Interview on TANZFORUMBERLIN -> Video 2019

​English Interview with Ekaterina Degot for Steirischer Herbst "Dis-Identifying with oneself" 2019

French "Nous devons nous approprier l’héritage, pour le digérer, en faire l’expérience en l’incarnant et pas seulement en regardant ou en lisant. Il est nécéssaire de se sentir libre d’être en désaccord avec nos héros, de pouvoir nous approprier respectueusement leurs dogmes mais aussi de pouvoir déshonorer les maîtres de l’histoire de la danse. "
Interview with Wilson le Personnic  2018

Polish Interview with Katarzyna Sitarz on TaniecPolska 2019

s t ö r l a u t


"Mit drei übereinander gebundenen Schuhen stapft Jule Flierl durch den Zuschauerraum. Um das Publikum herum stehen verschiedene Plattformen. Auf eine davon stellt sich Flierl und beginnt, Laute zu singen. Mal klar und im Vibrato, beinahe opernhaft, dann aber beugt sie den Klang wie bei einem kaputten Tonband. Ihr Gesicht verzieht sich dabei, als kaute sie Kaugummi, sie fletscht die Zähne, lässt ihr Gesicht verfließen. „Coloratura“ heißt dieser Ton-Tanz und ist nur einer von sieben, die Flierl im Laufe des Abends aufführen wird. Es ist die Stimme, die tanzt in Jule Flierls Performance Störlaut. Ihre körperlichen Bewegungen unterstützen dabei nur die wilde Ausdruckskraft der Klänge. Flierl interpretiert die Ton-Tänze Valeska Gerts (1892-1978) neu. Diese Tänze aus Geräuschen und Lauten wirken heute wohl noch genauso absurd und grotesk wie zu der Zeit ihrer ersten Aufführungen in den 1920er Jahren." m945
" ...von vorne streckt ein Gothicgesicht, blass geschminkt wie Valeska Gert, uns die Zunge raus, und ja, das ist deutlich, und das darf es auch sein, leg dich nie mit deiner heldin ins bett, beiß ihr ins Genick und leck die Wunden, recycle sie, inhabit the symptom, nur so wird Kunst jünger je älter sie wird." Astrid Kaminski 
"Die Stimme ist vielleicht eines der letzten Relikte eines Mythos des ‚Authentischen‘. Stimmen verlassen Körper und weisen diese scheinbar als ‚jung‘, ‚alt‘, ‚männlich‘, ‚weiblich‘, ‚verrückt‘, ‚vertrauenswürdig‘ etc. aus. Dass wir unsere Stimmen auch verstellen können, lässt uns nicht daran zweifeln, diese eine ‚richtige‘ Stimme zu besitzen. Unsere Stimme gehört so unmittelbar zur Vorstellung eines ‚authentischen‘ Selbst, wie sie gleichermaßen mysteriös bleiben muss – nicht zu lokalisieren, schwer zu bestimmen, kaum glaubwürdig zu imitieren.
Jule Flierl tanzt mit ihrer Stimme gegen diese Vorstellung an. Sie verschafft sich und einem ganzen abwesenden Chor von Stimm-Tänzer*innen ein Gehör, die "störlaut" ihre Stimmen gegen das Establishment erheben, allen voran Valeska Gert, deren Erbe Flierl für diese Soloperformance künstlerisch bearbeitet hat. "Störlaut" ist darum auch das Ergebnis einer langen Archivrecherche Flierls zu Valeska Gerts "Stimmtänzen", die als Material die zeitgenössische Performance durchkreuzen, ohne dass sie aus der Zeit gefallen wirken. Es steht also nicht der historischen Wert Gerts im Sinne eines tanzgeschichtlichen Kanons im Vordergrund (was ihr selbst wohl auch widerstrebt hätte) – in unserer Vorstellungskraft ruft die Performerin hier eine kontroverse Versammlung von vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Stimmen auf den Plan. 
Insofern geht auch etwas Magisches vor sich, wenn Jule Flierl in der Kantine der Sophiensaele ihren Oberkörper sich aufbäumen lässt, die geschlossenen Augen hinter den Höhlen verdreht, den Kopf in den Nacken wirft, und krächzende, fliehende Laute ihre Kehle verlassen. Ihr Einatmen rauscht an den Stimmbändern vorbei, Röcheln und Schnaufen sägt sich in unsere Köpfe, eine unbestimmte Metamorphose ihres Körpers geht vor sich – Todeskampf und Wiedergeburt zugleich.
Valeska Gert, selbsternannte "Schocköse" der 20er Jahre, steht bis heute für den grotesken, widerständigen Tanz, sie selbst für eine Künstlerin, vor der das Bürgertum nur kapitulieren konnte. Auf der Flucht vor den Nazis, im Exil und später in den 70er Jahren wiederentdeckt, fühlte sie sich ihrer Zeit voraus und hat (in dieser Voraussicht?) selbst an ihrem Fortbestehen in Autobiografien und einem gut geführten Archiv geschrieben.
2018: Die Gestalt in roten Schuhen auf blauen Sneaker-Stelzen, mit schwarz getuschten Augen und übertriebenen rot-verschmierten Lippen, tritt immer wieder aus der Performance zurück und schaltet in einen Lecture-Modus um. Sie spricht darüber, wie sie sich selbst zum historischen Material, zum Kanon, in Verbindung stellt, reißt Diskurse zum "neutralen Körper" des Postmodernen Tanzes an oder stellt Gerts Aussagen zum eigenen Künstlerinnen-Mythos aus. Diese Gedankenanstöße strukturieren die Szenen, schaffen Distanz und lassen die Performerin eben nicht zur Identifikationsfigur werden. Flierl widmet sich in dem Blick zurück auch Dissonanzen und Unstimmigkeiten im Umgang mit dem Material, sie formuliert weder eine Hommage noch eine distanzierte Revision zu Valeska Gert. Die tanzenden Stimmen, die sie über die Aufführung etabliert, sprechen für sich selbst, um sich gleich wieder zu entziehen. Abgründe tun sich auf." ALEXANDRA HENNIG
"Elle chemine ainsi de la fabrication d’un état de corps à un autre, qu’elle relie par le fil de l’histoire de la danse. En français, en allemand ou en anglais, elle transfigure le geste hérité dans la contemporanéité de sa pratique en créant une jonction entre l’art extravagant et subversif du cabaret berlinois, le positionnement critique radical du mouvement punk, et la résistance présente à un retour d’autorité idéologique régressive. Même combat, mêmes armes ?" Audrey Chazelle 
"C'est exactement ça, tout autant que les attentes de ses spectateur.ice.s y sont constamment déjouées, surprises, au coeur d'une disposition physique qui y prédispose. L'artiste opère deux déplacements principaux. Le premier est d'attirer l'attention, non sur la danse de Valeska Gert à quoi on s'attend, mais sur ses "danses de voix", convaincue qu'elle était, d'être la première danseuse en son temps à se saisir complètement de ce registre d'expression, brisant l'assignation traditionelle de l'a danse à un art "muet". Gerard Mayen 
"Störlaut est une pièce hybride à la fois chorégraphique et sonore. Attention, rien de beau ni de mélodique ici. Tout sonne faux et c’est terriblement juste. L’idée défendue par Julie Flierl est que Valeska Gert est actuelle. Résolument contemporaine. Ici, les images sont troublées par l’audio. Quand nous  la regardons, nous sommes saisis par sa voix qui dit « non » dans une baffle juste à côté de nous. Ses déplacements nous déplacent, ses sons nous déplacent, mais son image nous scotche. Elle se tord, se pend, meurt, ressuscite, convulse presque, est possédée." Amélie Blaustein Niddam
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